Troglobatem Festival

auf dem Weg zum Stuttgarter Subkultur-Mekka, dem Kulturverein Wagenhallen, steht ein ziemlich fetter Mercedes halb im Weg. Aufgrund seiner Dekoration kann man vermuten, dass es sich um ein Hochzeits-Auto handelt. Auch das sind die Wagenhallen – eine angesagter Party-Ort für Leute, die mal „etwas anderes“ auf ihrer Hochzeit/Firmenfeier/etc. haben wollen, leider.
Doch ich gehe daran vorbei, nicht zuletzt weil ich komplett underdressed bin. Mein Weg führt mich zum Troglobatem Festival, welches im „Gypsy Wagon“, im „Großen Container“ und „Kleinem Container“ stattfinden wird. Völlig ahnungslos, was mich dort erwartet – von den angekündigten Bands habe ich noch nie etwas gehört.
Troglobatem Timetable
Die ersten drei Bands habe ich verpasst – wer rechnet schon damit, dass es in dem Umfeld tatsächlich noch bei Tageslicht losgeht; bisher war man mit „Mitternacht“ immer ganz gut gefahren.
Bei der ersten Band bin ich noch etwas verwundert. Es ist kein „Konzert“ in dem Sinne, wie ich es normalerweise kenne. Vermutlich müsste man es eher als „Performance“ bezeichnen – ich denke, deren Attitüde könnte es gewesen sein, ihre drei Instrumente so störend wie möglich miteinander zu vermischen. Was soll’s – hole ich mir halt ein Bier und schaue, wer noch alles da ist.
Bei der zweiten Band geht das aber grade so weiter, mein „hol ich mir halt ein Bier“-Plan sollte aber nicht so weitergehen, da ich vorhabe, am nächsten Morgen aufzustehen. Also kommt der Radler-Geheimtipp zum Zuge.
Irgend eine dieser nächsten Performances hatte dieses „Instrument“ auf der Bühne aufgebaut (wenn ich mir das richtig überlege, könnte man jedes Wort dieses Satzes in Anführungszeichen setzen). Damit wurden irgendwelche Soundfetzen aufeinander geschichtet und diese schier endlos wiederholt. Der Künstler lag zeitweise rauchend davor und, äh ja, und – keine Ahnung. Vielleicht genoss er es einfach. Nicht viel später hat er wieder an dem Kasten rumgedrückt und -dreht und dieses Soundgebilde langsam in kompletten Krach zusammenfallen lassen.
Troglobatem "Instrumente"
Krach, bzw. Noise, ist übrigens  ein gutes Stichwort, mit dem ich jede Performance beschreiben würde. Der bis dato einzige Tweet mit dem Hashtag #troboglatem lautete „I believe in Noise“.
Ich ja nicht, habe ich allerdings aufgegriffen und zitiert. Das waren die einzigen zwei Tweets von dem Abend – was eine gewissen „Exklusivität“ bedeuten könnte (oder einfach nur, dass diese Szene sich aus der digitalen Welt nichts macht – außer es geht darum, „Sound“/“Noise“ zu erschaffen).
Auf dem Rückweg habe ich dann eine andere Strecke genommen, keine Ahnung, ob der Mercedes noch im Weg stand; zeitlich hätte er schon wieder weg sein können. Und ich zweifelte stark daran, ob das mit dem Aufstehen noch was werden kann….


Kommentare

Eine Antwort zu „Troglobatem Festival“

  1. […] beim Troglobatem-Festival vor zwei Jahren (nach wie vor legendär, X-tofs etwas ratlose Review hier), bei dem Schlienz zwischendrin einfach rauchend auf dem Boden lag. Dann im Theater Rampe mit einem […]

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